Vorgestellt und Veröffentlicht auf der CISBAT 2025 - THE BUILT ENVIRONMENT IN TRANSITION in Lausanne, Switzerland, 3-5 September 2025
Abstrakt:
In der frühen Phase der Gebäudeplanung werden Werkzeuge benötigt, die Heiz- und Kühllasten zuverlässig und unkompliziert abschätzen können. Diese Werte sind wichtig für die richtige Dimensionierung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, für Energiebedarfsprognosen und für die Bewertung der Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus. Viele der heute verfügbaren Methoden und Normen sind jedoch sehr komplex und erfordern umfangreiche Eingabedaten, die in der frühen Planung oft noch nicht vorliegen. Um diese Lücke zu schließen, wurde CHLOE entwickelt – ein einfaches, quelloffenes Python-Tool zur Abschätzung von Heiz- und Kühllasten mit nur wenigen Eingaben, speziell für gemäßigte Klimazonen. CHLOE basiert auf bewährten Konzepten aus deutschen Normen, wurde aber gezielt vereinfacht, um bereits in der ersten Entwurfsphase eingesetzt werden zu können. Im Vergleich zu detaillierten Standardverfahren liefert CHLOE in den meisten Fällen Ergebnisse mit einer Abweichung von maximal ±20 % – sowohl bei Wohn- als auch bei Nichtwohngebäuden. Trotz einiger Einschränkungen, etwa bei komplexen Gebäudeformen oder passiven Kühlstrategien, bietet CHLOE eine transparente, leicht zugängliche und ausreichend genaue Lösung für erste Entscheidungen zur Auslegung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen.
Die grundlegende LezBAU Methodik wurde als Open Access Artikel im vierteljährlich erscheinende Magazin FIfF-Kommunikation des "Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung" FIfF veröffentlicht.
Abstrakt:
Gebäude spielen für die Klimaneutralität eine Schlüsselrolle, da allein ihr Betrieb gut ein Drittel des Energieaufwands und der dazugehörigen Treibhausgasemissionen in der Bundesrepublik Deutschland verursacht. Bei der Planung von Modernisierungen oder von neuen Gebäuden werden in den frühen Planungsphasen viele richtungweisende Entscheidungen getroffen. Aktuell steht jedoch zur Abschätzung der Lebenszyklusenergie und -emissionen in diesem Planungsstadium kein adäquates Werkzeug zur Verfügung, welches mit einem Minimum an Angaben solide Lebenszyklusabschätzungen bietet und auch von interessierten Laien bedienbar ist. Ziel des aktuellen und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts LezBAU ist es, ein Werkzeug zu entwickeln, das sich mit relativ wenigen Eingaben und niedrigen Einstiegshürden kostenlos nutzen lässt. Zu diesem Zweck arbeiten Wissenschaftler:innen und Architekt:innen eng in der Tool-Entwicklung zusammen. Darüber hinaus trägt ein früher, durchgehender Austausch mit einem Projektbeirat, Stakeholdern und den Beteiligten dazu bei, das zukünftige Tool praxistauglich und bekannt zu machen.
Der Dynamic ISO Building Simulator oder kurz DIBS (https://github.com/IWUGERMANY/DIBS---Dynamic-ISO-Building-Simulator) wurde in Vorbereitung für die Nutzung im LezBAU Projekt parametrisiert und in ein offizielles Python-Paket überführt. Der DIBS ist unter einer MIT open source Lizenz frei verfügbar. Weiter Informationen finden sich hier: https://iwugermany.github.io/dibs/
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